Der Herbst ist da! Die Blätter an den Bäumen verfärben sich orange, die Tage werden kürzer und die Nächte länger. Zwar wünschen wir uns alle einen goldenen Herbst mit langen Waldspaziergängen bei strahlend blauem Himmel und einer kühlen Brise – die Realität sieht häufig aber leider anders aus. Regen, Nebel und ruckzuck wird es unangenehm kalt. Insbesondere im Straßenverkehr ist nun Vorsicht geboten! Nicht nur als Autofahrer, sondern vor allem unsere Kinder, als schwächste Verkehrsteilnehmer, sind in den kommenden Monaten gefährdet. Wie du dein Kind beispielsweise auf den Schulweg in der Dämmerung vorbereitest, welche Hilfsmittel euch dabei Sicherheit bieten und welche Verkehrsregeln ab sofort besonders wichtig sind, liest du hier.
Kunterbunte Kleidung, Reflektoren in jeglichen Ausführungen, Warnwesten oder Blinker – wenn es um die Sicherheit deines Kindes im Straßenverkehr geht, kannst du dich einer breiten Vielfalt an Sicherheitskleidung bedienen. Wichtig dabei: Viel hilft viel. Doch bevor wir genauer auf die Hilfsmittel eingehen, versetzen wir uns gemeinsam in die Lage deines Kindes und verstehen, wo eventuelle Gefahren lauern.
Eins müssen wir uns immer wieder ins Gedächtnis rufen: Kinder nehmen den Straßenverkehr anders wahr als wir Erwachsene. Schon allein durch ihre geringere Körpergröße können sie schlechter den Überblick bewahren und Gefahren oftmals nicht als solche einschätzen. Zwar sind die meisten Straßen inzwischen gut beleuchtet, durch Schatten, Spiegelungen oder dichten Nebel kann es aber immer passieren, dass dein Kind von Autofahrern schlichtweg übersehen wird. Deshalb ist es elementar, dass sich dein Kind kontrastreich von der Umgebung abhebt und schon aus weiter Entfernung ins Auge sticht.
Deshalb sollte dein Kind schon aus weiter Entfernung auffallen:
Ein unauffällig gekleideter Fußgänger wird von Autofahrern bei schlechten Sichtverhältnissen erst aus ca. 25 Metern Entfernung erkannt. Der Anhalteweg eines Autos beträgt bei einer Notbremsung aus 50 km/h hingegen 28 Meter. Der Anhalteweg ist im Ernstfall also zu lang, um noch vor der gefährdeten Person zum Stehen zu kommen. Tragen Fußgänger allerdings helle und reflektierende Kleidung, kann sich ihre Sichtbarkeit auf bis zu 140 Meter verbessern. Deshalb ist es lebenswichtig, dass man als Fußgänger bereits aus größtmöglicher Entfernung erkannt wird.
Wenn du dein Kind morgens zur Schule verabschiedest, solltest du immer kontrollieren, ob es genügend reflektierende Elemente an sich trägt. Das können zum Beispiel sein:
Darum sieht man Reflektoren im Dunkeln, aber auch bei Tag
Ziehen wir unseren Kindern die bunten Reflektoren an, hören wir häufig die Frage: „Warum leuchten die eigentlich?“ Damit du das nächste Mal direkt eine Antwort parat hast, erklären wir dir, wie der ganze „Zauber“ funktioniert:
Reflektierende Materialien leuchten nicht von allein. Sie werfen das Licht, das auf sie trifft, einfach zurück. Das Ganze funktioniert nach dem physikalischen Gesetz der Reflektion. Dabei wird mit Retroreflektion gearbeitet. Sieht man sich ein Reflektorband stark vergrößert an, besteht es aus unzähligen kleinen spiegelnden Prismen. Diese sind umgeben von in den Stoff eingearbeiteten Glaskügelchen, die zur Hälfte verspiegelt sind. Trifft nun der Lichtstrahl eines Autos auf die Glaskügelchen, ändert dieser seine Richtung und wird von den spiegelnden Prismen reflektiert. Der Lichtstrahl wird somit fast genau zur Lichtquelle zurückgeworfen. Hättest du es gewusst?
Damit dein Sprössling sicher durch die dunkle Jahreszeit kommt, ist zusätzlich zur Sicherheitskleidung verantwortungsvolles und vorsichtiges Verhalten im Straßenverkehr unabdingbar. Es ist wichtig, dass du dein Kind bereits früh auf mögliche Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam machst. Dann kommt es im Regelfall erst gar nicht zu brenzligen Situationen, geschweige denn einem Unfall. Dazu kannst du beispielsweise gemeinsam mit deinem Kind das sorgfältige Überqueren von Straße üben und das zuverlässige Stehenbleiben, sobald sich Autos nähern. Außerdem ist es auch sinnvoll, dass dein Kind verschiedene Straßenschilder und Verkehrsregeln kennenlernt. Das hilft ihm, bestimmte Straßen besser einzuschätzen und sich entsprechend vorausschauend zu verhalten.
Der Herbst und der Winter bergen hier und da zwar Risiken im Straßenverkehr. Diese kannst du durch eine gute Aufklärung über die Straßenverkehrsordnung und das gemeinsame Üben von Verhaltensregeln im Straßenverkehr allerdings deutlich verringern. Reflektierende Kleidung sowie Blinklichter oder eine gute Fahrradbeleuchtung erhöhen dabei zusätzlich die Sichtbarkeit und Sicherheit deines Zöglings. Wenn du diese Regeln befolgst, kannst du dein Kind ohne Bauchschmerzen auf den Schulweg verabschieden.