Egal ob zu Weihnachten oder zum Geburtstag: Meist stapeln sich Altglas, Papier- und Plastikmüll im Keller oder in der Abstellkammer. Verpackungsmaterialien wie z. B. Geschenkpapier oder -anhänger besitzen nur eine kurze Verwendungsdauer, bevor sie nach dem ersten "Ohhh, das sieht ja toll aus!" oder "Ahhh, wie schön!" meist direkt den Weg in die Papiertonne antreten. Kommt dir das bekannt vor?
Wie wäre es, wenn du dem anfallenden „Müll" eine zweite Chance gibst und deine Kids gleichzeitig für mehr Nachhaltigkeit sensibilisierst? Wie das gehen soll? Na, ganz einfach – durch Upcycling!
Aus benutztem Material, wie beispielsweise Altglas oder Verpackungen aus Plastik, Papier oder Pappe, kannst du gemeinsam mit deinen Kindern wirklich großartiges DIY-Spielzeug oder nützliche oder dekorative Objekte basteln und gleichzeitig die Umwelt schonen sowie wertvolle Ressourcen sparen.
Upcycling Definition:
Das Upcycling ist eine Form der Wiederverwertung. Dabei werden Müll oder ungebrauchte Materialien durch Bastelarbeit und etwas Tüftelei zu etwas Neuem und Brauchbarem.
Alte Marmeladengläser werden so zu hübschen Windlichtern, alte Flaschendeckel zu Kerzenständern oder große Pappkartons zu „richtigen" Ritterburgen. Anders als beim Recycling, steigerst du beim Upcycling also den Wert des Ursprungsmaterials und schenkst diesem eine zweite Verwendung.
Du hast noch nie darüber nachgedacht, vermeintlichen Müll zum Basteln zu verwenden, möchtest das Weihnachtspapier oder die Geschenkekartons ab jetzt aber aufbewahren und zu Bastelmaterial umfunktionieren? Dafür haben wir dir hier einmal aufgelistet, welche Materialien sich perfekt für die heimische Bastelkiste eignen – und das sogar kostenlos!
Geschenkekartons von Weihnachten oder Kartonagen von Onlinebestellungen musst du nicht mühsam kleinschneiden und in die Papiertonne quetschen. Wie wäre es, wenn du mit deinem Sprössling stattdessen ein Flugzeug, ein Rennauto oder sogar ein Puppenhäuschen daraus bastelst?
Kleiner Tipp: Vielleicht stellst du die ein oder anderen Kartons auch einfach mal so ins Wohnzimmer. Du wirst sehen: Unsere Kleinen haben bereits einen hervorragenden Erfindergeist und kreieren oft ihre ganz eigene Interpretation, um die Kartons fantasievoll in ihr Spiel einzubinden.
Um Geschenkpapier wiederzuverwenden, musst du dieses nicht gleich bügeln und ordentlich falten, wie es manche von uns vielleicht noch aus Großmutters Zeiten kennen. Sammle das Geschenkpapier und bastle damit gemeinsam mit den Kids Pappmaché-Tiere, -Heißluftballons oder -Laternen. Hier ist es nur wichtig, dass du dafür Geschenkpapier aussortierst, dass z. B. wie Ökopapier sehr gut saugfähig ist und den Kleister dadurch besser aufnimmt.
Wenn du hingegen ungerne mit Kleister hantierst, können deine Kids das meist buntbedruckte und farbenfrohe Geschenkpapier auch generell für ihre nächste Bastelaction verwenden. Ein mit Sternen bedrucktes Geschenkpapier stellt dabei beispielsweise einen zauberhaften Sternenhimmel dar – du siehst: Hier gibt es zahlreiche Ideen, das Papier ein zweites Mal in Szene zu setzen.
Du kennst es bestimmt auch: Besonders in der dunklen Jahreszeit häufen sich viele Kerzenreste an. Die einst teuren Kerzen sind heruntergebrannt, haben aber noch so einiges an Wachs übriggelassen. Eigentlich zu schade zum Wegschmeißen.
Wie gut, dass zum Jahresende Silvester naht. Denn diese Wachsreste können du und dein Kind hervorragend für das traditionelle Wachsgießen vorbereiten.
Schmelzt dazu das übriggebliebene Wachs und gießt es in Eiswürfelbehälter aus Silikon. Nach dem Abkühlen könnt ihr die kleinen Würfel genauso wie herkömmliche Wachsgießen-Sets aus dem Supermarkt verwenden – ohne dafür Geld ausgegeben und Ressourcen verschwendet zu haben. Was das Wachs wohl über eure Zukunft verrät?
Verschwinden Socken bei dir auch spurlos und tauchen nie wieder auf? Keine Sorge, die übriggebliebene Socke kann dir noch dazu dienen, deine Kinder zu überraschen. Ein Adventskalender lässt sich beispielsweise hervorragend aus 24 partnerlosen Socken herstellen. Dazu eine Schnur spannen, die 24 Söckchen mit Wäscheklammern aufhängen und mit einem Permanent-Maker oder Zahlen zum Aufkleben durchnummerieren. Ah, eins noch: Den Inhalt solltest du natürlich nicht vergessen, versteht sich.
Wie du siehst, ist „Müll“ oft eigentlich viel zu schade zum Wegwerfen. Zudem kannst du durch die Wiederverwendung von Verpackungen und Co. dein Portemonnaie schonen. Den Weg ins Bastelgeschäft, um teure Pappe oder Transparentpapier zu kaufen, kannst du dir ab jetzt nämlich des Öfteren sparen.
Aber das ist noch lange nicht alles: Indirekt kannst du den Bastelspaß auch im Sinne der ökologischen Bildung einsetzen. Durch das Upcycling sensibilisierst du dein Kind für die Mülltrennung und einen nachhaltigen Umgang mit Rohstoffen. Die Kids begreifen somit, dass scheinbarer „Müll" nicht immer gleich wertlos sein muss. Der kreative Umgang mit den verschiedenen Materialien schafft also ein erstes und spielerisches Grundverständnis für das Thema Nachhaltigkeit – also nichts wie los, macht „Müll great again"!