Mit den letzten Monaten als Grundschulkind, steht unseren Kids meist noch eine ganz besondere Prüfung bevor: die Fahrradprüfung! Zuvor noch in Begleitung und gut behütet durch uns Eltern, soll der Fahrradführerschein unsere Kinder langsam zu mehr Selbstständigkeit im Straßenverkehr befähigen.
Wichtig dafür: eine gute Vorbereitung. Und hier können wir Eltern schon etliche Grundsteine für ein gutes Gelingen der Fahrradprüfung legen. Im Folgenden haben wir dir einmal zusammengefasst, wie du dein Kind gewissenhaft auf den Fahrradführerschein vorbereitest und welche Tipps dabei helfen, die Prüfung mit Bravour zu meistern.
Damit unsere Kinder "fit für die Straße" sind, sollten sie über wichtige motorische Fähigkeiten sowie über Kompetenzen zu Verkehrsregeln und eine sichere Ausrüstung verfügen. Doch jetzt mal von vorn: Warum sind das Fahrradfahren und die Fahrradprüfung eigentlich so ein großes Thema in der Grundschule?
Warum ist Fahrradfahren so wichtig?
Na, ganz einfach: Zuvor nur passiv als Fußgänger unterwegs, nehmen die Kids später mit ihrem Fahrrad aktiv am Straßenverkehr teil. Und das erfordert eine gute Vorbereitung. Schließlich müssen wir Erwachsenen, um Auto zu fahren, auch einen Autoführerschein vorlegen, der beweist, dass wir Verhaltens- und Verkehrsregeln im Straßenverkehr kennen und somit sicher am Straßenverkehr teilnehmen. Allerdings hat das Thema Fahrradfahren noch viel mehr für unsere kleinen Grundschulkinder zu bieten:
- Fahrradfahren fördert die Motorik
Fahrradfahren erfordert motorische Höchstleistungen von unserem Nachwuchs. Gleichgewicht halten, die Umgebung beobachten und die Ohren offenhalten, das gleichzeitige Lenken und der Tritt in die Pedale sowie eine schnelle Reaktionsfähigkeit – das alles ist ein anspruchsvolles Zusammenspiel und schult mit jedem Schwung auf den Sattel die Motorik. - Fahrradfahren hält fit und gesund
Fahrradfahren ist Sport und durch die regelmäßige Bewegung sinkt das Risiko unserer Kids, übergewichtig zu werden. Zudem werden durch das Radfahren an der frischen Luft das Immunsystem und gleichzeitig die Muskulatur gestärkt. - Fahrradfahren schult die Eigenverantwortung
Mit den ersten allein zurückgelegten Metern im Straßenverkehr lernt dein Kind, die Verantwortung für die eigene Sicherheit, aber auch die Sicherheit seiner Mitmenschen zu übernehmen – das stärkt das Selbstbewusstsein ungemein.
Wie ist die Fahrradprüfung eigentlich aufgebaut?
In der Regel besteht die Fahrradprüfung aus drei Teilen:
- Theoretische Vorbereitung
In der theoretischen Vorbereitung auf die Fahrradprüfung lernen die Kids z. B. die Bedeutung von Verkehrszeichen, rücksichtsvolles Verhalten im Straßenverkehr, Verkehrsregeln wie z. B. die Rechts-vor-Links-Regel, die Bestandteile eines sicheren Fahrrads und vieles mehr kennen.
- Praktische Vorbereitung
In der praktischen Vorbereitung wird es ernst: Die zuvor in der Theorie erlernten Regeln und Co. gilt es nun mit Hilfe fachkundiger Unterstützung durch Lehrkräfte und Polizeibeamten in die Praxis umzusetzen.
- Fahrradprüfung
Nachdem Theorie und Praxis sitzen, dürfen die Kinder ihr gewonnenes Wissen und ihre erlernten Fähigkeiten in der Fahrradprüfung, die sowohl Theorie als auch Praxis beinhaltet, unter Beweis stellen.
Achtung: Beachte hierbei die entsprechenden Regelungen und Richtlinien deines jeweiligen Bundeslandes – hier kann es Unterschiede geben!
Wie kann ich mein Kind auf die Fahrradprüfung vorbereiten?
In der Regel kann dein Kind wahrscheinlich schon seit dem Kindergartenalter Fahrradfahren. Bis zur offiziellen Fahrradprüfung, die meist in der 4. Klasse der Grundschule durchgeführt wird, ist dein Kind schon sicher auf dem Rad unterwegs. Bei der Radfahrprüfung geht es aber nicht nur darum, das Fahrrad sicher zu beherrschen. Es geht vor allem darum, die Komplexität des Straßenverkehrs zu begreifen und sich sicher mit ihm bewegen zu können. Was du tun kannst, um deinen Nachwuchs bestmöglich auf die anstehende Prüfung vorzubereiten?
Übt gemeinsam für die praktische Fahrradprüfung
Üben, üben, üben! Egal ob im Park, im Innenhof oder auf einem leeren Parkplatz – bau deinem kleinen Schatz einen Parcours auf und stelle ihm verschiedenste Aufgaben des alltäglichen Straßenverkehrs. Rechtzeitig bremsen, ordnungsgemäß auf- und absteigen oder das ordentlich ausgeführte Handzeichen zum Abbiegen – du wirst sehen, mit der Zeit gewinnt dein Kind an Sicherheit und meistert jede noch so schwierige Situation. Weiterer Pluspunkt: Dein Kind muss sich nach und nach nicht mehr zu sehr auf das Fahrradfahren fokussieren und kann dadurch seine Umgebung vermehrt wahrnehmen.
Lernt gemeinsam für die theoretische Prüfung
Ergänzend zu eurem praxisorientierten Training könnt ihr euch natürlich auch schon auf die theoretische Fahrradprüfung vorbereiten. Übt gemeinsam die Bedeutung verschiedener Straßenschilder und Verkehrszeichen, sprecht über die Bestandteile eines verkehrssicheren Fahrrads und geht gemeinsam gefährliche Situationen, auf die dein Kind im Alltag treffen kann, durch. Unser Tipp: Fangt schon ein paar Wochen vor der Prüfung an, bei gemeinsamen Spaziergängen den Straßenverkehr genauer unter die Lupe zu nehmen und z. B. Verkehrszeichen beim Vorbeilaufen zu üben. Das macht während eines gemeinsamen Ausflugs nicht nur Spaß – durch das spielerische und frühzeitige Heranführen an das Thema werden die kleinen Helden immer selbstbewusster und sind vielleicht sogar ein bisschen weniger aufgeregt vor dem großen Tag der Prüfung.
Tipp: Vorbereitung auf die Theorie
Fragen, die du mit deinem Kind üben kannst, sind z. B.:
- Wie verhältst du dich an einer Haltestelle, in der ein Bus steht?
- Darfst du in einer Wohnstraße mit dem Fahrrad fahren?
- Wann darfst du als Radfahrer einen Gehsteig benutzen?
- Darfst du ein anderes Kind auf deinem Fahrrad mitnehmen?
In der Regel bekommt dein Kind zwar auch ein entsprechendes Arbeitsheft und verschiedene Übungsblätter ausgehändigt, dennoch kannst du die Augen im Internet nach z. B. Theorieprüfungen der vergangenen Jahre offenhalten und mit Hilfe dieser Bögen die theoretische Prüfung vorab üben. Vielleicht sind hier auch zufällig Fragen dabei, die dein Kind dann bei der richtigen Prüfung vorgelegt bekommt. Übrigens: Zum spielerischen Erlernen der Verkehrszeichen gibt es sogar extra Spiele – damit hat dein Kind die Bedeutung dieser wichtigen Zeichen ruck zuck im Kopf!
Das passende Fahrrad für die Fahrradprüfung
Nun seid ihr für die theoretische und praktische Prüfung schon wirklich gut vorbereitet –fast! Denn ein weiterer sehr wichtiger Bestandteil zur Erlangung des Fahrradführerscheins ist ein verkehrssicheres Fahrrad. Um überhaupt erst zur Prüfung antreten zu dürfen, muss auch das Fahrrad den kritischen Blicken der Prüfer standhalten.
Was euer verkehrssicheres Fahrrad dafür haben muss:
- eine helltönige Fahrradglocke,
- zwei sichere und voneinander unabhängige Bremsen,
- zwei rutschfeste Pedalen mit jeweils zwei gelben Rückstrahlern,
- einen weißen Frontscheinwerfer (Dynamo- oder Akku-betrieben),
- Reifen mit Reflexstreifen oder zwei Speichenreflektoren pro Laufrad,
- ein rotes Rücklicht (Dynamo- oder Akku-betrieben),
- einen weißen Frontreflektor,
- einen roten Rückstrahler.
Du möchtest noch mehr über ein geeignetes und verkehrssicheres Kinderfahrrad erfahren? Dann lade dir gerne unseren PUKY Bike-Guide kostenlos herunter. Hier findest du nicht nur alle wichtigen Informationen rund um den Kauf eines geeigneten Kinderfahrrads, sondern lernst auch, wie der Kinderhelm richtig sitzt und wie du die Schrittlänge deines Kindes ausmisst.
Kann man die Fahrradprüfung wiederholen?
Natürlich machen die Kids und wir Eltern uns Gedanken darum, was passiert, wenn die Fahrradprüfung vielleicht doch nicht wie geplant verläuft und es zum Nichtbestehen kommt. Hier möchten wir dir die Sorge nehmen: Wie bei allen anderen Prüfungen auch, kann es natürlich auch während der Fahrradprüfung zu ungünstigen Situationen kommen, die zum Durchfallen führen. Dieses Risiko besteht immer – auch, wenn ihr vorher vorbildlich geübt habt. Aber kein Grund, um traurig zu sein: Sollte dein Kind die Fahrradprüfung wirklich nicht bestehen, kann es die Prüfung selbstverständlich wiederholen. Lasst euch davon nicht entmutigen und übt fleißig weiter, dann klappt der zweite Anlauf bestimmt!
Fazit: Mit ein wenig Übung und Spaß zum ersten Führerschein
Mit den oben genannten Tipps müsst ihr euch keine Sorgen mehr um die Fahrradprüfung machen. Das solltet ihr auch generell nicht, denn das Wichtigste ist und bleibt, dass den Kids die Freude am Radfahren erhalten bleibt. Natürlich sollen sie die richtige Verhaltensweise im Straßenverkehr im Anschluss beherrschen – zu viel Druck vor einer Prüfung solltest du aber dennoch vermeiden. Ganz im Gegenteil: Wir sollten unsere kleinen Radfahrer für die Prüfung ermutigen – denn mit dem ersten "Lappen" in der Hand, erlangen sie ein Stückchen mehr Freiheit auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Wir wünschen euch viel Spaß beim Üben und gutes Gelingen für die Prüfung!
