Sonnenschutz für Kids: Warum er so wichtig ist

Jennifer Lange

Von Jennifer Lange
Autorin für PUKY seit 2018

Der Sommer ist da und mit den ersten Sonnenstrahlen und dem warmen Wind, der uns um die Nase weht, verbringen wir und unsere Kids einen Großteil unseres Tages wieder im Garten, auf dem Spielplatz oder am See. Doch so schön die Sonne auch ist – ihre UV-Strahlung solltest du beim Outdoor-Aufenthalt deiner Kinder nicht unterschätzen.  

Welche Vorsichtsmaßnahmen du beachten solltest, damit deine Kids das sonnige Wetter im Garten oder im Urlaub bedenkenlos und in vollen Zügen genießen können, liest du in diesem Blogbeitrag.

Kinderhaut vs. Erwachsenenhaut 

Auch wir Erwachsenen sollten im Sommer ein Auge auf unsere Haut werfen und einen Sonnenbrand unbedingt verhindern. Dennoch ist die Haut unseres Nachwuchses noch wesentlich empfindlicher als die von uns.

Warum? Hier ein paar Fakten: 

  • Die Haut von Babys und Kleinkindern ist ca. 20-30 % dünner als die von uns Eltern. 
     
  • Der UV-Eigenschutz der Haut entwickelt sich erst ab dem 2. Lebensjahr. 
     
  • Die Pigmentierung von Kinderhaut ist noch sehr gering. 
     
  • Kinderhaut reagiert aufgrund ihrer speziellen Struktur allgemein sehr empfindlich auf Sonnenstrahlen. 

Was du nie vergessen solltest: Mit jedem Sonnenbrand steigt das Risiko, später an Hautkrebs zu erkranken. Als Eltern tragen wir also die Verantwortung dafür, unsere Kinder zu schützen und ihnen früh zu zeigen, wie man sich richtig vor der Sonne schützt. 

 

Gut zu wissen: Was ist Sonnenstrahlung?

Der Physikunterricht ist schon eine Weile her und du fragst dich, was Sonnenstrahlung eigentlich nochmal ist? Ganz heruntergebrochen: Sonnenstrahlung besteht aus einem großen elektromagnetischen Spektrum. Neben der sichtbaren Strahlung, die dafür sorgt, dass wir Tageslicht haben, sorgt die Infrarotstrahlung (Wärmestrahlung) überhaupt erst für die Wärme, die wir empfinden. Zusätzlich enthält die Sonnenstrahlung noch ultraviolette UV-Strahlen, die aus UV-A-Strahlen (die uns altern lassen) und UV-B-Strahlen (die uns verbrennen) bestehen. Diese UV-Strahlen sind nicht nur schädlich für unsere Haut; sie sind auch unsichtbar und werden von uns daher oft unterschätzt. 

 

Gewusst wie: Sonnenschutz für dein Kind 

Ein vernünftiger Sonnenschutz ist das A und O. Dabei gibt es vielfältige Maßnahmen, mit denen du dein Kind ausreichend vor der UV-Strahlung schützen kannst. Welche das sind, erfährst du jetzt. 

Sonnencreme für Kinder 

Die wohl bekannteste Methode, um die Haut vor Sonnenstrahlung zu schützen: die Sonnencreme. Beachte bei der Verwendung von Sonnencreme, dass sie keinen Ersatz für Kleidung darstellt. Dennoch kannst du die unbedeckten Hautareale deines Kindes mit Sonnencreme schützen. Wichtig dabei:  
 

  • Verwende einen ausreichend hohen Lichtschutzfaktor wie z. B. LSF 50 und eine Sonnencreme mit einem UV-A- und UV-B-Filter. 
     
  • Verzichte auf Sonnenschutzmittel, die Duftstoffe enthalten oder auf Alkoholbasis bestehen – das kann die empfindliche Haut deines Kindes reizen.  
     
  • Trage die Sonnencreme mindestens eine halbe Stunde vor dem Aufenthalt in der Sonne ausreichend dick und möglichst gleichmäßig auf der Haut auf. 
     
  • Vergiss nicht, den cremigen UV-Schutz in regelmäßigen Abständen zu erneuern, um den Schutz aufrechtzuerhalten. Achtung! Das Nachcremen erhält die Schutzwirkung zwar, verlängert sie aber nicht.

Sonnenschutzkleidung für Kinder 

Von Sonnenhüten über T-Shirts bis hin zu Hosen und Badekleidung – was bei Sonnencreme der Lichtschutzfaktor (LSF) ist, ist bei textilem UV-Schutz der Ultraviolet Protection Factor (UPF). Dieser gibt an, wieviel länger der mit der Sonnenschutzkleidung abgedeckte Hautbereich der Sonne ausgesetzt werden darf, ohne, dass es zu Hautschädigungen kommt.  

UV-Schutzkleidung erfreut sich mittlerweile größter Beliebtheit bei uns Eltern – ständiges und oft nervenaufreibendes Ein- und Nachcremen können wir uns durch die Funktionskleidung größtenteils sparen. Tipp: Achte beim Kauf unbedingt auf geeignete Sonnenschutzkleidung mit dem Prüfsiegel "UV-Standard 801". 

 

Ein Beispiel: UPF

Ein weißes T-Shirt aus Baumwolle lässt ca. ein Zehntel an UV-Strahlung hindurch. Das entspricht einem UPF von ca. 10. Dein Kind sollte sich also nicht länger als 10 Minuten ohne Schutz in der Sonne aufhalten. Ein UV-Shirt mit einem UPF von 50 kann die Haut somit 50-mal länger vor der Sonnenstrahlung schützen. Den UPF-Wert findest du in der Regel auf dem Label des jeweiligen Kleidungsstücks.  

 

Sonnenschutz: Weitere Hilfsmittel  

UV-Kleidung und Sonnencreme sind auf jeden Fall gute Möglichkeiten, die Haut unserer Kids vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Doch gibt es noch weitere Ideen, der Sonne zuvorzukommen?  

Kinder-Sonnenbrille 

Auch Kinderaugen sind sehr empfindlich, was das grelle Sonnenlicht angeht. Eine eigene Sonnenbrille ist nicht nur ein großartiges Geschenk zum Geburtstag oder zu Weihnachten – sie sorgt auch für gute Sicht an sonnigen Tagen und schützt die empfindliche Netzhaut der Kids. Achte beim Kauf auf das Qualitätssiegel "CE" und die Kennzeichnung DIN EN ISO 12312-1 mit dem Standard "UV-400", um bestens ausgestattet zu sein. 

UV-Schühchen und UV-Nackenschutz 

Bereiche, die uns beim Sonnenschutz manchmal durch die Lappen gehen? Die Füße und der Nacken. Um Verbrennungen an diesen Körperstellen vorzubeugen, helfen UV-Badeschühchen und ein UV-Nackenschutz. Die Badeschühchen haben zusätzlich den Vorteil, dass sie die kleinen Füße bestens vor scharfen Steinen oder heißem Asphalt schützen. 

Sonnensegel 

Du hast in eurem Garten keinen schattenspendenden Baum? Kein Problem! Mit Hilfe eines Sonnensegels oder eines Sonnenschirms schaffst du Schatten, wo eigentlich keiner ist und ermöglichst deinen Kids ein schattiges und vor UV-Strahlung geschütztes Plätzchen zum Spielen.  

Sonnenschutz für das Auto 

Nicht nur draußen kann die Sonne für unseren Nachwuchs gefährlich werden. Auch die Sonneneinstrahlung während einer Autofahrt sollte von dir bedacht werden. Mit einem Auto-Sonnenschutz musst du dir darüber keine Gedanken mehr machen. Diesen kannst du ganz einfach per z. B. Saugknopf an den entsprechenden Autoscheiben befestigen – so bleibt die Sonne fern und dein Kind kann die Autofahrt ungestört erleben. 

Sonnenschutz für den Kinderwagen 

Um deinen Schatz auch im Kinderwagen vor der Sonnenstrahlung zu bewahren, kannst du den Kinderwagen mit einem Sonnensegel, einem Sonnenschirm oder einem Sonnenverdeck ausstatten. Informiere dich am besten beim Fachhandel in deiner Nähe, ob es für euer Kinderwagen-Modell entsprechendes Equipment gibt – dann könnt ihr sicher sein, dass dieses gut an eurem Kinderwagen hält. Wichtig dabei: auch hier auf einen hohen Lichtschutzfaktor achten!

 

Was ist der UV-Index?

Wie oben bereits beschrieben, ist die gefährliche ultraviolette Strahlung unsichtbar und wird von uns Menschen deshalb des Öfteren unterschätzt. Hier kann dir der sogenannte UV-Index (UVI) des Bundesamtes für Strahlenschutz helfen: Dieser informiert von April bis September tagesaktuell darüber, wie stark die UV-Strahlung in Deutschland gerade ist.  
 
Je höher der Indexwert, desto größer ist das Sonnenbrandrisiko beim ungeschützten Aufenthalt in der Sonne. Gut zu wissen: Schon ab einem mittleren UV-Index von 3 bis 5 wird eine Schutzmaßnahme für Kinder empfohlen – dieser Wert wird meist schon im April erreicht. 

 

Sonnenschutz für Babys? 

Ganz wichtig – hast du einen Säugling, ist im ersten Lebensjahr unbedingt Schatten angesagt! 

Eine direkte Sonnenbestrahlung sowie die Verwendung von Sonnenschutzmitteln solltest du in den ersten zwölf Lebensmonaten vermeiden. Beides belastet die empfindliche Haut unnötig. Übrigens: Vergiss bei warmen bis heißen Temperaturen nicht, dein Kind öfter anzulegen und selbst ausreichend zu trinken, um Flüssigkeitsverlusten vorzubeugen. Weitere Tipps für Schwangere und frischgebackene Eltern findest du in unserem Fragenkompass. 

 

Download: Fragenkompass (PDF)

Fazit: Sommer genießen mit genügend UV-Schutz 

So sehr wir den Sommer lieben und unseren Urlaub herbeisehnen: Der optimale Schutz unserer Haut und der unserer Kinder sollte oberste Priorität haben. Mit den obigen Informationen und Tipps seid ihr bestens gewappnet, die Sonnenstunden ohne Verbrennungen oder Sonnenstiche zu genießen.  

Unsere Empfehlung zum Schluss: Achte frühzeitig darauf, auch dein Kind für dieses Thema zu sensibilisieren und gehe stets mit einem guten Beispiel voran. Denn unsere Kids eifern uns gerne nach und wenn wir uns vorbildlich eincremen, werden sie es uns in der Regel gleichtun.  


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