Die Zahnfee kommt: Ideen für ein zauberhaftes Erwachen

Karsten Geisler

Von Karsten Geisler
Autor für PUKY seit 2017

Plötzlich ist er da: der Tag, an dem der erste Zahn anfängt zu wackeln. Der Zahnwechsel ist wahrlich eine aufregende Zeit. Du kannst dich doch bestimmt auch noch daran erinnern, wie du als Kind Tag für Tag in den Spiegel geblickt und am Zahn herumgewackelt hast, oder? So manch einer von uns erinnert sich vielleicht auch noch an die eine oder andere Taktik, damit der Zahn schneller seinen Platz verlässt. Schließlich wartete ein magischer Besuch von der Zahnfee.  

Auch für uns Eltern ist diese Zeit spannend, denn fiebern wir nicht mit unseren Kindern mit? Gemeinsam warten wir darauf, wann es wieder so weit sein wird, dass ein weiterer Milchzahn herausfällt. Viele Eltern machen sich allerdings gerade um das Danach Gedanken. Was muss ich tun, wenn die Zahnfee kommt und wie sorge ich für ein zauberhaftes Erwachen meines Kindes? Für den Fall, dass es bei euch zuhause auch bald so weit ist, dein Kind vor dir steht und dich stolz mit seiner Zahnlücke im Mund anlächelt, pass jetzt gut auf: Wir erklären, was es mit dem Mythos der Zahnfee auf sich hat und welche Geschenke sie mitbringt – die Münze unter dem Kopfkissen oder doch eher Süßigkeiten und Spielzeug?  

Was hat es eigentlich mit der Zahnfee auf sich? 

Sie ist eine zierliche Frau, meistens in ein weißes oder rosafarbenes Kleid gehüllt. Auf ihrem Rücken wachsen kleine Flügel aus ihren Schulterblättern. Die erlauben es ihr, vom Boden abzuheben. In der Hand hält sie einen Zauberstab, mit dem sie ihre Magie versprüht. Jeder hat diese oder eine ähnliche Vorstellung von der Zahnfee – dem magischen Fabelwesen aus unserer Kindheit, das früher oder später auch unsere eigenen Kinder  besuchen kommt, wenn sie einen Wackelzahn verlieren.  

Ähnlich wie der Weihnachtsmann oder der Weihnachtswichtel operiert die Zahnfee im Geheimen. Dein Kind sieht und hört nichts von ihr, vertraut aber dennoch auf die Magie ihres Besuchs. Denn die Zahnfee kommt nur nachts und nur dann, wenn die Kinder schlafen. Sie nimmt dann den ausgefallenen Milchzahn mit und lässt im Gegenzug eine kleine Überraschung zurück – quasi eine Art Tauschgeschäft. Das Gute daran: Die kleine Überraschung nimmt den Kindern die Angst vor dem Verlust der eigenen Zähne. 

 

Woher stammt überhaupt der Brauch der Zahnfee?

Bevor sie in die Kinderzimmer hierzulande einzog, war die Zahnfee ursprünglich in England und Amerika beheimatet. Das Fabelwesen ist vermutlich auf ein altes magisches Ritual aus dem Mittelalter zurückzuführen, mit dem der Übergang eines Kindes in das Jugendalter gefeiert wurde. Die Zahnfee taucht sogar schon in den skandinavischen Götter- und Heldensagen aus dem 13. Jahrhundert auf (den Edda-Dichtungen). Dort hat sie allerdings wenig mit der Vorstellung unserer lieben kleinen Fee gemein. Vielmehr war sie eine grausame Hexe, die die Menschen mit schrecklichen Flüchen verwünschte. Die abergläubischen Menschen hielten sie sich vom Leib, indem sie Haare und Zähne verbrannten.

Zu ihrem guten Ruf kam die kleine Fee erst im 19. und 20. Jahrhundert. Jetzt wurde sie zur sympathischen Feengestalt, die ausgefallene Milchzähne von Kindern gegen Goldmünzen eintauschte. Mit der Veröffentlichung der Geschichte „The Tooth Fairy“ von Lee Rogow im Jahr 1949 war der Hype um die Zahnfee letztlich besiegelt – zumindest vorerst im angloamerikanischen Raum; den Rest der Welt eroberte sie nach und nach. 

 

Geschenkideen für ein Mitbringsel von der Zahnfee

Es ist so weit: Dein Kind hat einen Wackelzahn verloren und erwartet Besuch von der Zahnfee. Was darf da auf keinen Fall fehlen? Ein kleines Geschenk! Denn die Zahnfee freut sich natürlich sehr über den schönen Zahn deines Kindes. Sie weiß allerdings nicht immer, worüber sich jedes einzelne Kind auf der Welt freut. Du kannst ihr daher ein wenig zur Hand gehen, indem du als ihr Helfer das Geschenk auswählst. Kleine Aufmerksamkeiten reichen vollkommen aus. Schließlich muss die Zahnfee das Geschenk in ihrer Tasche transportieren. Und große Gegenstände passen sowieso unter kein Kopfkissen.  

Dein Kind verliert im Laufe des kindlichen Wachstums 20 Milchzähne. Das passiert zwar über einen längeren Zeitraum (in der Regel zwischen dem 6. und 13. Lebensjahr), aber dennoch bedeutet es für dich, dass du 20 Kleinigkeiten für dein Kind zusammenträgst. Wir haben für dich ein paar Geschenkideen, passend für den nächsten Besuch der Zahnfee, gesammelt: 

  • einzelne Playmobil- oder Legofiguren, 
  • Murmeln, 
  • Haarspangen, 
  • Zahndose, 
  • Schleich-Tiere, 
  • Bastelzubehör, 
  • Zahnfee-Münzen, 
  • Spielzeug-Autos, 
  • Tonie-Figuren,  
  • Pixi-Bücher, 
  • Malbücher, 
  • Zahnbürsten, Zahnputzbecher oder sonstige Zahnpflegeprodukte, 
  • Kuscheltiere, 
  • Fahrradklingel, 
  • Puzzles, 
  • Taschengeld. 

„Die Zahnfee belohnt dich aber nur, wenn du dir auch immer schön brav die Zähne putzt!“

Hast du das auch schon zu deinem Kind gesagt? Wie beim Weihnachtsmann, der nur braven Kindern Geschenke bringt, kannst du auch die Zahnfee in der Kindererziehung zu deinem Vorteil nutzen. Der Brauch, dass die Zahnfee ein kleines Mitbringsel im Gepäck hat, bietet einen hervorragenden Anreiz dafür, dass dein Kind die Zahnpflege von Anfang an ernst nimmt. Denn eins ist klar: Die Zahnfee belohnt ausschließlich gepflegte Zähne. Schließlich hat sie es besonders auf die schönen, weißen Milchzähne der Kinder abgesehen. Was sollte sie denn auch mit von Karies angefressenen Zähnchen anfangen? 

Mach das deinem Kind bewusst, wenn ihr Probleme mit dem täglichen Zähneputzen habt. Es ist nämlich ganz normal, dass kleine Kinder häufig nicht den Sinn und Zweck der regelmäßigen Zahnpflege verstehen. Wie soll man ihnen eben auch erklären, dass Karies schädlich ist und dazu beiträgt, dass Zähne absterben? Milchzähne fallen doch sowieso früher oder später aus oder etwa nicht? Doch schon vor dem Zahnwechsel ist es für euch wichtig, dass ihr regelmäßige Zahnputzroutinen einführt. Legen du und dein Kind hier nicht bereits eine gesunde Basis, wird sich das später bei der Zahnpflege des bleibenden Gebisses rächen. Die Zahnfee hat daher auch einen gewissen Bildungsauftrag und gibt uns Eltern die Möglichkeit, ein klein wenig zu tricksen. 

Was fängt die Zahnfee mit all den Milchzähnen an? 

Kinder sind von Natur aus neugierig und stellen viele Fragen. Nicht immer haben wir Eltern da die richtige Antwort parat – manchmal gibt es die richtige auch gar nicht, wie in unserem Fall von der Zahnfee. Die Frage, was mit den Zähnen passiert, wenn die Zahnfee sie mitnimmt, wird dein Kind aber mit Sicherheit irgendwann stellen, so viel steht fest. Dann ist es gut, wenn du für den Moment gewappnet bist und die richtige Geschichte parat hast. Du könntest deinem Kind zum Beispiel erzählen, dass das magische Feenreich, in dem die Zahnfee herrscht, aus Zähnen besteht. Mithilfe der Milchzähne baut sie also ihr Schloss und andere Gebäude. Eine weitere schöne Idee ist es aber auch, dass die Zähne für neue Gebisse genutzt werden, z. B. für die von Babys oder alten Menschen.  

Ihr könnt es für euch aber auch so handhaben, dass die Zahnfee die Zähne gar nicht mitnimmt, sondern lediglich nachschaut, ob dein Kind seine Zähne auch wirklich gut pflegt. Ist sie zufrieden, lässt sie ein Geschenk da und ihr könnt die Milchzähne in einer kleinen Dose sammeln. Das ist für jeden von euch ein schönes Andenken. 

 

Briefe gibt es auch von der Zahnfee, nicht nur von Felix dem Hasen?

Während es hierzulande eher selten vorkommt, ist es in manchen Ländern üblich, dass die Zahnfee eine kurze Nachricht an die Kinder verfasst. Wir finden das eine schöne und vor allem kreative Idee, um die Belohnungen von der Zahnfee abwechslungsreich zu gestalten! Vielleicht magst auch du deinem Kind einen Brief schreiben? Dazu kannst du folgende Vorlage verwenden:

„Liebe*r ...,
ich freue mich sehr über deinen schönen Zahn! Danke, dass du deine Zähne immer so toll pflegst. Einen so strahlend weißen Zahn wie deinen, habe ich am liebsten. Und nicht nur ich, mit Sicherheit auch deine Eltern. Putz also kräftig weiter, damit deine neuen Zähne genauso hübsch und gesund bleiben.

Als kleines Dankeschön lasse ich dir eine Überraschung da. Die findest du unter deinem Kopfkissen. Schau mal nach, ich hoffe, sie gefällt dir! 

Bis zum nächsten Mal, 

Deine Zahnfee“ 

 

Die Zahnfee – so viel mehr als ein lustiges Fabelwesen  

Wie du siehst, geht es bei der Zahnfee nicht darum, dass größte, schönste oder teuerste Geschenk auszuwählen. Dein Kind wird sich auch über eine kleine Aufmerksamkeit freuen. Meist bietet bereits ein ausgefallener Wackelzahn, eine lustig aussehende Zahnlücke oder schlichtweg die Spannung auf den Besuch der Zahnfee Grund genug zur Freude. Der Brauch soll euch Spaß machen und die Zeit des Heranwachsens zusätzlich versüßen. 

Nutzt den Besuch der Zahnfee, um euch gemeinsam an das Thema Zahnpflege heranzutasten. Denn wie immer gelingt Erziehung auf spielerischem und nicht zu ernstem oder krampfhaftem Wege am besten.  

Wir wünschen dir und deiner Familie viel Freude beim Warten auf den Zahnwechsel und bei deinem Nebenjob als Gefährtin der Zahnfee!

 

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